Dienstag, 1. September 2020

Der Fürst im Lamu - Die Dichtung


Vorbemerkung

Die Tonis-Dichtung Usif Bi Lamu (oder der Boimau-Krieg, Makenat Boimau) überliefert einen Konflikt zwischen Uis Banam Nopes Sohn Lobis, der als Repräsentant seines Vaters in den Lamu kam, dort nach Kualin heiratete und von Klis Boimau, einem seiner Feto Nae, ermordet wurde. In dieser Zeit war Bil Nope Uis Banam. Die Nope-Genealogie führt den Namen Bil zweimal auf: Seo Bil in der dritten (spätes 17. Jahrhundert) und Bil in der elften Generation (um 1906 nach A. McWilliam), sodass ich mir nicht ganz sicher bin, um welchen Bil es sich in dieser Überlieferung handelt. Da Seo Bil der Vater von Tubani ist, der die Expansionskriege zur Vergrößerung Banams führte, handelt es sich in dieser Überlieferung sehr wahrscheinlich um den Bil Nope, der Anfang des 20. Jahrhunderts der Uis Banam war. Die auf Boimaus Attentat folgende Auseinandersetzung endete auch für die Herren von Kuan Fatu fatal und führte zu ihrer zeitweisen Vertreibung über den Noel Mina.
J.Ch. Sapay trug diese Überlieferung in der Nacht des 13. Februars 1992 während des ersten Historiker-Seminars in Nai Lete, Kuan Fatu, vor. Die Übersetzung dieser mündlichen Dichtung ins Deutsche ist, wie bisher gehandhabt, ebenfalls keine Interlinear-, sondern eine freie Übersetzung, die dem Fluß der Erzählung und der besseren Lesbarkeit den Vorzug vor einer sprachwissenschaftlichen Analyse gibt. Exemplarisch habe ich eine Tonis-Dichtung der Atoin Meto - Der Abi Loemnanu-Krieg - in Die Kuan Fatu-Chronik wissenschaftlich bearbeitet.