Mittwoch, 11. August 2021

Die Magie von Kamm und Flöte: Ein Epilog


Was ist erforderlich, um das Fremde angemessen darzustellen? Hubert Fichte ist davon überzeugt, dass jede Erfahrung mehr aufnimmt, als sich an einem Ort abbildet. Jede Erfahrung knüpft auch an frühere Erinnerungen an: Bilder, Vor-Bilder, Wege, Bewegungen. Aber wie verhält es sich, wenn etwas weder das eine noch das andere ist? Weder vertraut noch fremd, weder gewiss noch unsicher. Kann ich mich auf meine Wahrnehmung verlassen, wenn meine Wirklichkeit eine Konstruktion ist? Was kann ich wissen, was glauben. Oder: Woran muss ich zweifeln?

Es geschah an einem meiner letzten Tage in Soë. Jedenfalls in der letzten Woche. Kurz vor meinem Abflug nach Bali. Eines Morgens steht Sapay unerwartet vor der Tür. Es ist noch früh. Für mich, weniger für ihn. Er war schon einige Stunden unterwegs und hat sein Haus in Nakmofa schon vor Sonnenaufgang verlassen. Ich muss unbedingt noch jemanden kennenlernen, drängt er mich. Jemand wichtigen! Einen Mann! Er wohnt ganz in der Nähe, am Ende der Ahmed Yani, wo es zu den Bungalows der Provinzregierung hinaufgeht.
Meine Arbeit in Amanuban war beendet. Meinen Abschied hatte ich vor einer Woche aufwändig zelebriert. Alle waren gekommen. Reden und Geschenke wurden ausgetauscht. Ein Schwein wurde geschlachtet und gegessen. Und vieles mehr. Der Abschied vollendet. Was blieb war ordnen, packen, abreisen. Ob ich will oder nicht. Der neue Beamte im Kantor Imigrasi in Kupang hatte ein Machtwort gesprochen. Über meine Wünsche hinweg, meine Beziehungen ignorierend, jeden meiner Freunde in Amanuban beleidigend. Er war Javaner. Und das reichte. Wäre ich nicht Deutscher, sagte er, würde er mir Schwierigkeiten machen, die ich nicht vergäße.

Und nun steht Sapay wieder vor meiner Tür. Wie so oft in den letzten Monaten. Als ob das alles nicht gewesen wäre. Dieses Anliegen. Platzt mit seinem wichtigen Mann mitten in meinen Aufbruch hinein. Ich bin überrascht, nicht bereit für Weiteres. Am wenigsten für eine neue Begegnung. Unvorbereitet. Ganz am Ende meiner Tage in Soë.
Sapay drängt, lässt nicht locker. Irgendetwas scheint von dieser Begegnung abzuhängen. Nur was? Darüber schweigt er. Wie so oft in den letzten Monaten. Jemand kommt, bringt etwas, will etwas, tut etwas. Manches verstehe ich, manches errate ich in meinen Fantasien und verirre mich dann doch. Das meiste erfahre ich erst hinterher und manches auch nie. Einiges entscheide ich selbst, aber vieles wird mir entschieden und zuletzt einfach geschenkt.
Schließlich gehe ich mit ihm, wie schon viele Male vorher. Folge ihm ein letztes Mal auf fremden Pfaden zu einem unbekannten Ziel. Zu einem plötzlich aus dem Nichts auftauchenden wichtigen Mann. Zwei Jahre hat er gewartet. Zwei Jahre lang habe ich nichts von ihm gehört, nicht einmal von ihm gewusst. Nun ist er da. Überraschung und Neugier.
Ein Fußweg von höchstens zwanzig Minuten die Ahmed Yani hinab und den Hügel hinauf. Ein unscheinbares Haus. Rechteckig. Betonmauern. Ein Flachdach aus Wellblech. Alles deutet darauf hin, dass wir erwartet werden. Im vorderen Zimmer, dem Empfangsraum des Hauses, herrscht Zwielicht. Fremde Männer auf Stühlen, die entlang der Wand aufgestellt sind. Alltäglich gekleidet. Die übliche Kombination. Westlich, mit traditioneller Note. So war es dieser Tage in Amanuban üblich. Modischer Chic in der Diaspora. Auf der Schulter die unvermeidliche Aluk, der kleine, reich mit Hakenmotiven verzierte Beutel für den Betelkonsum. Insignien von Männlichkeit. Einige auch mit Hut.
Wir setzen uns zu den Anwesenden, kauen Betel und rauchen. Empfangen Betel, reichen Betel herum. Niemand sagt etwas. Ich bin nervös, rauche zu viel. Ich kenne keinen der Männer im Raum. Alle kennen mich. Langsam kommt das Gespräch in Gang. Belangloses Geplauder. Höflichkeiten werden ausgetauscht. Wer von ihnen ist der wichtige Mann?
Aus dem hinteren Teil des Hauses, der durch einen fadenscheinigen Vorhang abgetrennt ist, tritt unvermittelt ein kräftiger Mann in die Runde. Mitte fünfzig? Vielleicht! Ein farbig kariertes Hemd, auf der Brust nur halb zugeknöpft. Über der kurzen Hose eines der großen Umschlagtücher, das ihm von der Hüfte herab auf die Waden fällt. Wieder Hakenmotive. Schütteres Haar. Halbglatze. Barfuß.
Er spricht mich direkt an. Kein weiterer Betel. Sagt, er kennt mich seit meiner Ankunft in Soë. Hat viel von mir und meinen Forschungen gehört und mich oft gesehen. Eine Gelegenheit, mich kennenzulernen, hat sich nie ergeben. Er bedauert das. Nun will er mich nicht abreisen lassen, ohne mich in seinem Haus begrüßt zu haben. Nicht ohne mit mir gesprochen zu haben. Ohne mir zu sagen, wie wichtig meine Arbeit für sein Volk ist.
Er überreicht mir ein Geschenk in einen dieser gewebten Schals gewickelt, die in Amanuban in vielen rituellen Situationen überreicht werden. Sozusagen als Unterlage. Man überreicht nichts mit der nackten Hand. Traditionelle Etikette. In meinem Gepäck befinden sich Dutzende dieser Schals.
Eingewickelt finde ich zwei geschnitzte Gegenstände, die ich im Halbdunkel nicht gleich erkenne. Aus dunklem Holz. Gebraucht. Nicht neu. Keine Airportart. Ein Kamm, ein So`it, mit dem die Männer von einst ihren Haarknoten hoch auf dem Hinterkopf befestigten. Heute trägt in Amanuban kein Mann mehr sein Haar lang. Ein Kompromiss? Eine Geste der Unterwerfung unter ein fremdes Schönheitsideal? Importiert von Europäern. Und eine Flöte, eine Feku, die mit ihrem schrillen Ton Hunde und Pferde herbeiruft. Der So`it, eingeritzt auf der breiten Vorderseite, mit einem filigranen Netz der charakteristischen Hakenmotive der Atoin Meto-Ikonographie verziert. Die Feku, ein konisches, nach unten schmaler werdendes hohles Rohr, an zwei Stellen mit Reihen bunter Glasperlen geschmückt: weiß, rot, blau. Zwei schöne alte, sicher auch wertvolle Andenken an Amanuban. Sagt der wichtige Mann.
Wir bleiben noch kurz, plaudern über dies und das. Nicht weiter über das seltsame Geschenk und auch nicht über die Wichtigkeit dieser Begegnung. Dann drängt Sapay erneut. Zum Aufbruch. Entschuldigt mich. Ich hätte meine Abreise vorzubereiten. Der Bupati hat entschieden.

Zurück zu Hause legte ich die beiden kleinen Objekte zu den anderen, die ich in den letzten Monaten gesammelt habe und vergesse sie schnell. Zu flüchtig war meine letzte Begegnung in Soë. Sapay sah ich nach dieser denkwürdigen Begegnung nicht wieder. Er verschwand so unerwartet wie er kam. Vergessen werde ich ihn nie, die Begegnung mit dem wichtigen Mann aber für eine lange Zeit.
Zurück in Deutschland verschlingen mich kulturelle Normen und Werte, mit denen ich monatelang nicht zurechtkomme. Meine Erwartungen brechen sich an einer Realität, in die ich nur langsam zurückkehre.
Erneut lege ich die beiden kleinen Objekte aus Timor zu den anderen, in Kästen und Schubladen, und nehme sie mit in verschiedene Städte und Wohnungen. Sie bleiben gegenwärtig, ohne dass ich sie bewusst bemerke. Nur gelegentlich, wenn ich sie an einen anderen Platz lege oder sie wiederfinde, wenn ich anderen ihre Geschichte erzähle, rücken sie näher und beginnen zu leben. Während ich mich erinnere, begreife ich eines Tages die Wichtigkeit dieser eigenartigen letzten Begegnung im fernen Timor.
Es ist einige Jahre her. Drei vielleicht, höchstens vier. Ich erzählte die Geschichte von Kamm und Flöte erneut, und verstand auf einmal ihre Bedeutung. Ein Schatten fiel von meinem Bewusstsein als mir Sapays Handstreich bewusstwurde. Ich begriff seine Absicht und den zweifelhaften Wert seines Geschenks. Oder soll ich sagen seine vorsätzlich geplante List. Eine interkulturelle Intrige, um unsere Begegnung lebendig zu halten, die Erinnerung zu bewahren, ein Schritt Fürsorglichkeit.
Es ist noch länger her. Ich saß mit Sapay zusammen, bei ihm zu Hause in Nakmofa. Draußen herrschte Marktatmosphäre, Geräusche drangen ins Haus. Stimmengewirr, knatternde Motoren und kläffende Hunde. Es roh nach heißem Öl, und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Wir sprachen über eine magische Praxis, die in der Literatur unter dem Namen Le`u bekannt ist. Ich hatte bisher in Amanuban niemanden gefunden, der mir etwas darüber erzählen wollte. Ich fragte viel, war sehr bemüht, dieses Geheimnis zu lüften, stieß aber nur auf Ablehnung und vorsichtiges Misstrauen. Die meisten wichen aus, zuckten die Schultern. Sprachen von Heidentum und Animismus und davon, dass sie Christen sind.
Sapay erzählte mir von seinem ältesten Sohn. Der war als Soldat in Osttimor stationiert. Dort diente er in der indonesischen Armee und kämpfte gegen die Befreiungsbewegung FRETELIN. Er hat sich Sorgen um seine Sicherheit gemacht, vertraute er mir an, um sein Überleben. Ein Befreiungskrieg tobte dort, seit Portugal seine frühere Kolonie in die Unabhängigkeit entlassen hatte. 1974 besetzte Indonesien den Ostteil der Insel Timor. Die Generäle in Jakarta träumten von dem Reich von Majapahit, dass sie wieder auferstehen lassen wollten. Ein Groß-Indonesien. Größenwahnsinnige Träume überschwemmten Osttimor für Jahrzehnte mit Blut und Tränen. Und sein ältester Sohn war einer von denen, die helfen mussten, diese Träume wahr zu machen. Ich habe ihm eine Le`u mitgegeben, flüsterte er hinter vorgehaltener Hand, als befürchtete er, die Lautstärke draußen könnte plötzlich verstummen. Deswegen kam er heil und unversehrt nach Hause zurück. So beschützt überlebte er die Greuel des Befreiungskriegs, der an Grausamkeit und Leid dem in Vietnam in nichts nachstand.
Er erzählte mir nicht, woraus die Le`u bestand, die er seinem Sohn mit auf den Weg gab. Er sprach von einem Beutel, in dem sich das eine und andere befand. Alles Dinge aus seiner Familie, Verbindendes, für seine Kultur Relevantes. Dinge, die seit alters her für diesen Zweck verwendet wurden. Auch dieses Mal blieb mir der magische Komplex der Le`u verborgen. Aus der Literatur wusste ich, dass es zwei Arten gibt: die Le`u Nono, die Fruchtbarkeit und wohltuende Kühle bewirkt, und die Le`u Musu, die tödliche Hitze in Feindschaft und Krieg aktiviert. Seinem Sohn hatte er die zweite mitgegeben, damit dieser unversehrt blieb. Im Kontext traditioneller Überzeugungen, erklärte er mir, bedeutet unversehrt unverletztbar. Ein unsterblicher Krieger mit eisenhartem Körper war das Ideal des Meo, des Krieger-Kopfjägers der Vergangenheit. Ein Berserker im Furor blutiger Kämpfe, in dem früher Köpfe genommen wurden. Wünscht er sich so seinen Sohn? Der letzte Kopf wurde in den 1930er Jahren in Amarasi erbeutet. Ein niederländischer Ingenieur, der eine Brückenkonstruktion überprüfte, war zur falschen Zeit am falschen Ort. In Osttimor lebte diese Praxis im Befreiungskrieg für kurze Zeit wieder auf.
Ich verstehe, dass die Magie, die der Le`u-Komplex aktiviert, familienzentrisch wirkt. Vielleicht gehört sie auch einem Klan. Auf jeden Fall ist sie im Besitz einer sozialen oder rituellen Gruppe. Und noch etwas geschah an diesem Nachmittag in Nakmofa, während der Markt draußen endete, und es allmählich ruhiger wurde. Sapay versprach mir eine Le´u. Wenn ich heimkehre, die Insel verlasse, wollte er sie mir geben. Solange musste ich noch warten. Er versprach auch, dass ich zuletzt verstehen werde, was es mit der Le´u auf sich hat. Das alles vergaß ich im Wirbel der letzten Monate in Amanuban. All das versank in der Faszination, die mich während meiner Dokumentation der mündlichen Dichtungen von Ton und Finit, von Babis und Sapay ergriff. Doch ich kehrte beschenkter in meine Heimat zurück als ich ahnte.

Ich habe vor langer Zeit darüber gelesen, und mit Männern in Amanuban immer wieder darüber gesprochen: Früher waren die Atoin Meto Kopfjäger. Unsere Großväter! sagte Fa`ot einmal zu mir, und lächelte schüchtern, als müsste er etwas beschwichtigen. Unsere Vorfahren lebten in einer unsicheren, gefährlichen Welt, erklärte er, deren Balance zwischen Frieden und Krieg fragil und willkürlich war. Ihre Weltanschauung kreiste um die beiden Pole kühl und heiß, wohltuend und gefährlich. Um diesen beiden Sphären nicht ohnmächtig und unvorbereitet ausgeliefert zu sein, verließen sie sich auf Rituale und eine magische Praxis, die sie Le`u nannten. Damit bezeichneten sie eine immense Konzentration unpersönlicher, nicht örtlich gebundener Macht, die innewohnt und inkorporiert werden kann. Passiv meist, beeinflussend, oft auch aktiv, potenzierend. Die Großväter, fuhr er fort, beherrschten Praktiken, mit denen sie sich diese Kräfte dienstbar machen konnten. Sie kannten mineralische, tierische und pflanzliche Gegenstände, deren Qualität, besonders in Kombination, ihnen magische Manipulationen ermöglichte. Auch Gegenstände, deren Form, Gestalt oder Funktion symbolisch auf einen bestimmten Zweck verwies, kamen in Frage.
Meine beiden Souvernirs, Kamm und Flöte, die ich ahnungslos aus Amanuban mit nach Hause brachte, sind keine harmlosen Gegenstände, sondern mit besonderen Fähigkeiten aufgeladen. Objekte analogischer Assoziation. Keine musealen Exponate, wie ich dachte. Sie repräsentieren eine Macht, zugleich gefährlich und wohltuend. Der Kamm ist ein Hahnenfuß mit drei langen Zehen. Sie bilden die Zinken des Kamms, die einst das geschlungene Haar des Mannes zu einem Knoten band und auf dem Hinterkopf festhielt. Den Sporn, die hintere Zehe der Kralle, repräsentiert die flache runde Scheibe am oberen Ende des Kamms, die in der Mitte ein kleines Loch hat, durch das der Faden geführt wird, der den Kamm an den Knoten bindet. Schwer zu lösen ist der Griff des Hahns. Ich habe diese Männer, deren krauses Haar zu einem hoch aufgetürmten Knoten gebunden ist, auf historischen Fotografien gesehen. Stolze Männer mit festem Blick, der in die Ferne schweift, über das weite Land, die ausgedehnte Savanne. In reich gemusterten Hüfttüchern und mit antiken Vorderladern in ihren Händen. Hakenmotive sind in die Gewänder gewebt und auf ihre Haut tätowiert. Der Kamm bindet, hält fest. Darin liegt die symbolische Bedeutung meines So`it. Und die Hakenmotive auf dem Kamm? Haken, die dazu dienen, etwas heranzuziehen, um sich etwas anzueignen. Unterschiedslos. Fremdes in die eigene Sphäre. Magische Manipulation. Beeinflussung. Sich etwas vertraut und gefügig machen. Le`u-Zauber! Ich habe darüber geforscht und geschrieben.
Und die Flöte? Das konische, sich nach unten verjüngende Rohr mit dem schrillen Pfiff? In Amanuban diente sie den Hirten dazu, ihre Hunde und Pferde zu sich rufen, um sie nach Hause in die Siedlung zu bringen, wenn die Nacht anbricht. Nun ruft sie mich zurück, mahnt mich und erinnert mich daran, meine Pflicht zu tun und ein Versprechen einzulösen. Kamm und Flöte halten mich über Tausende von Kilometern in Beziehung, unabhängig von Raum und Zeit. Beide ziehen mich immer wieder zurück, im Traum und in Gedanken, lenken meinen Blick nach Amanuban und zu den Menschen dort. Sie stellen Fragen, erinnern, mahnen und drängen mich, diese Miniaturattraktoren. Sind die Dichtungen bearbeitet? Sind sie publiziert? Hast du uns Geschichte und Zukunft gegeben? Oder hast du uns dem Vergessen preisgegeben? Stellvertreter in ästhetischem Gewand. Keine hakenbewehrte Kleidung. Sie ziehen und binden mich. Dazu habe ich sie bekommen. Dafür stehen sie. Dazu sind sie gedacht. Sie sind geeignet, Beziehungen aufrecht zu halten und Einfluss zu nehmen. Über weite Entfernungen, verhakt in meinen Erinnerungen. Der Kamm bindet mich an Land und Leute. Die Flöte ruft mich zurück nach Amanuban.
Du glaubst nicht daran, also wirkt es nicht. So denkt es in mir. Es ist archaisch, nicht real, nicht möglich. Aberglaube. Relikt einer Zeit in der Mensch und Umwelt inniger verbunden waren, sie sich in vielfältige Atmosphären verstrickt fühlten, deren Natur sie nicht verstanden. Sie mit einfachen Mitteln zu kontrollieren versuchten. Du bist aufgeklärt. Außerdem Wissenschaftler: nüchtern, sachlich, rational. Doch die Grenze zwischen Magie und Wissenschaft ist durchlässig. Es wirkt nicht, sage ich mir. Selbst dann nicht, wenn es mich drängt, es zu glauben. Hier ist Europa, nicht Indonesien. Es ist nicht wirklich. Fiktiv! Ein Hirngespinst, genährt von den Gespenstern längst Verstorbener. Smoke rings of my mind, nennt es Bob Dylan. Doch sie verstummt nicht, die Stimme des Tamburinmanns. Sie singen es in mir weiter die beiden Objekte? Hält ihre Präsenz den Ruf in mir lebendig. Wieder und wieder und immer wieder verdränge und rationalisiere ich ihn. Ich habe ein Geschenk angenommen. Wurde es mir gegeben, um mich zu verpflichten. Gut! Es wurde mir aufgedrängt. Aber macht das einen Unterschied. Kamm und Flöte versuchen mich in die Gemeinschaft der Kopfjäger zurückzuziehen. Es waren nicht nur die Großväter, die die Le`u praktizierten. Die Enkel verstehen das genauso gut. Ungeniert nutzen sie die überlieferte Praxis im kulturellen Untergrund zu ihrem Vorteil. Macht es einen Unterschied, woran ich glaube, was ich bezweifele?


Copyright 2019-2021. All Rights Reserved

Meine Rede ist nicht irgendeine ist urheberrechtlich geschützt. Alle Websites und Inhalte dieses Blogs dürfen nur zum privaten Gebrauch verwendet werden.
Jegliche unautorisierte gewerbliche Nutzung ist ohne meine ausdrückliche Zustimmung untersagt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen