Samstag, 21. März 2020

Der Kolo Banunaek-Krieg - Die Dichtung


Vorbemerkung

Feldforschungen erreichen nur dann ihr Ziel, wenn es dem Ethnologen gelingt, sich auf seine Gastkultur einzulassen. Erst wenn vorformulierte Thesen angesichts einer fremden Realität zerbrechen, und die Distanz dem Ethnologen unerträglich wird, ist er mit Situationen, Begegnungen und Sachverhalten konfrontiert, die er, noch in seine akademische Welt eingebunden, weit von sich gewiesen hätte.
Von der Dokumentation indigener Tracht und textiler Ikonographie bis hin zur Untersuchung ritualisierten Sprechens und epischer Dichtung musste ich einen weiten Weg zurücklegen. Wer diesen Weg in Ostindonesien geht, erkennt, dass epische Dichtung und textile Motivik symbolische Kommunikationssysteme sind, die sich in den Ritualen des Lebenszyklus mannigfaltig miteinander verschränken.
Außer der Tonis-Dichtung Der Abi Loemnanu-Krieg, der 1999 in Buchform erschienen ist, besteht die Kuan Fatu-Chronik aus acht weiteren Dichtungen, die in den Nächten vom 7. bis zum 14. Februar 1992 in Nai Lete vorgetragen wurden. Die Reihenfolge der einzelnen Dichtungen ist nicht zufällig oder willkürlich so entstanden. Die regionale Geschichte der Atoin Meto kennt keine Zeitrechnung westlicher Geschichtsüberlieferung und auch keine absolute Chronologie. Ihr historisches Bewusstsein ist von einem früher oder später geprägt, unabhängig davon, wie viele Jahre oder Generationen die einzelnen Ereignisse trennen. Der Grenzverlauf zwischen Kuan Fatu und Lasi wurde nach dem Kolo Banunaek-Krieg festgelegt und Ni Neno erreichte den Lamu erst nach dem Sonba`i-Krieg, und als Lobis Nope versuchte, seine Herrschaft auf den Lamu auszudehnen, war Neno schon lange anwesend. Nur so viel ist sicher, die Ereignisse, die in der Kuan Fatu-Chronik überliefert werden, fanden irgendwann zwischen dem späten 17. und 19. Jahrhundert statt, soweit die dynastischen Listen der Herrscherdynastien von Nope und Sole-Babis zuverlässig sind.

Meine Präsentation des Kolo Banunaek-Kriegs (Makenat Kolo Banunaek), wie aller anderen mündlichen Dichtungen aus Kuan Fatu (Südamanuban) auch, entspringt einem Versprechen, das auf Ergebnissen einer Untersuchung der rituellen Rede in Lasi, Südamanuban, beruht. Andrew McWilliam, der 1989 über einige Aspekte der Geschichte der Nabuasa`-Namengruppe geschrieben hat, forderte dazu auf, die Bedeutung der regionalen Geschichte indonesischer Ethnien stärkter zu betonen. Diskussionen mit den Dichter-Sprechern aus Kuan Fatu ergaben Diskrepanzen in der Darstellung und Formulierung ritueller Rede in Südamanuban durch A. McWilliam, die meine Mitarbeiter kritisierten und als nicht authentisch bezeichneten. Diese Widersprüche wurden der Ausgangspunkt für eine ausgedehnte Forschung zur regionalen Geschichte Kuan Fatus und der Namensgruppenallianz Ton und Finit, Babis und Sapai. Alle von mir publizierten und kommentierten Tonis-Texte aus Kuan Fatu erzählen die autorisierte Darstellung der historischen Perspektive wie sie in Kuan Fatu tradiert wird.
Gegenstand der epischen Erzählungen der Atoin Meto in Südamanuban ist eine klanzentrische Regionalgeschichte als Geschichte ihrer unmittelbaren Heimat, ihrer Siedlung, ihrer Herkunft und Migration sowie die Beziehungen alliierter sozialer und politischer Gruppierungen sowie die Hoffnung, ihre ethnische Eigenständigkeit im Wirbel kulturellen Wandels nicht völlig zu verlieren.

Die Kopfjagd, die in der nachfolgenden Tonis-Dichtung überliefert wird, wurde von J.Ch. Sapay am 9. Februar 1992 in Nai Lete, Kuan Fatu, in Südamanuban vorgetragen. In dieser Überlieferung erzählt Sapay von der Errichtung des Sona Bnao, dem zweiten Expansionskrieg zur Erweiterung Banams und der Berufung der vier Meo Naek Banam, der vier Großen Krieger-Kopfjäger Banam, in ihre Ämter. Nopes militärischer Vorstoss bestand darin, die seit alter Zeit bestehenden Grenzen zuungunsten Banunaeks weiter nach Osten und Süden zu verschieben.
Banunaeks wirklicher Name lautete Luku Neno. Da aber sein Vater früh starb, und er seine Mutter versorgen musste, sie ernährte und kleidete, nannte man ihn Banunaek (banu, Witwer, Witwe; naek, groß). Pieter Middelkoop brachte eine ähnliche Bedeutung in Erfahrung: dem, der die Witwe (alekat naek, ante naek, bi fe banu) seines verstorbenen Vaters versorgte und beschützte. Aus diesem Grund gab man Luku Neno den Namen Banunaek, der Große Witwer. J.Ch. Sapay kennt über Banunaeks Herkunft und seine Ankunft in Timor eine Mythe, die Banunaek in eine Reihe mit den großen, legendären Herrscherpersönlichkeiten Westtimors stellt. Das macht ihn zu einem autochthonen Herrscher wie Nuban, Abi und Tkesnai, die eine von Nope verdrängte Vorbevölkerung Amanubans repräsentieren:
In alter Zeit erreichte Banunaek, von den Molukken kommend und der Südküste Timors folgend, das heutige Amanatun. Luku Neno erreichte die Südküste Timors nicht allein; seine Familie begleitete ihn. Er war der jüngste von drei Brüdern. Sein ältester Bruder hieß Mea, der später der Liurai von Südbelu wurde. Der zweitälteste Bruder hieß Ba`i, der später Sonba`i genannt wurde.
Als die drei Brüder die Südküste Amanatuns in Höhe des heutigen Boking erreichten, fanden sie dort einen einzelnen Felsen im Wasser stehend vor. Dort stellten sie fest, dass ihre Vorräte verbraucht waren, sodass sie vom Hungertod bedroht wurden. Gezwungenermaßen töteten sie ihren Vater, der einverstanden war, hatten so wieder genug Nahrung und konnten ihre Reise forsetzen. In Erinnerung an diese Tat nannten sie den im Wasser stehenden Felsen Tun Am, den Vater rösten, (tun(-af), rösten, backen; am(-af), Vater), wie er bis heute genannt wird.
Mea und Ba`i zogen von Boking, nachdem sie ihren Bruder Luku Neno und seine Mutter in Amanatun zurückgelassen hatten, weiter ostwärts und erreichten den Süden von Belu. Dort sprach Mea, der älteste der drei Brüder zu Ba`i: Verlasse nun meinen Palast und wandere weiter nach Norden (nach Molo und Miomafo, Poi Neno und Onam) und suche dort dein eigenes Land, und errichte dort deinen eigenen Palast. Wenn du freies Land im Westen gefunden hast, dann benachrichtige mich, damit ich weiß, dass auch du dein eigenes Land gefunden hast. Sona` bedeutet aufbrechen, um freies, unbesiedeltes Land zu suchen, woraus der Name Sonba`i für Luku Nenos Bruder Ba´i hervorging.
J.Ch. Sapay kennt noch eine weitere Erklärung für den Namen Sonba`i: Der Name weist auf einen hölzernen, bootsförmigen Trog hin (ba`i), auf das Boot, mit dem der Sonba`i Timor erreicht haben soll.
Sapays Herkunftsmythe mit ihrer volkstümlichen Etymologie erklärt den Ursprung der drei bedeutenden Reiche des feudalen, vorindonesischen Westtimors aus einer gemeinsamen, verwandtschaftlichen Wurzel: Banunaek in Nunkolo, Sonba`i in Fatu Mnutu, Liurai in Wehale; drei Brüder, die ihren Vater verspeisten. Erwägt man, dass Sonba`i und Liurai die Titel eines feudalen Herrschers im vorindonesischen Timor waren, so liegt die Vermutung nahe, dass auch Banunaek ursprünglich kein Eigenname, sondern ein Titel war.

Auftakt (Vers 1 - 9)

1 Neno pinat neon aklahat - matua kaut mausi kaut maama kaum [ maena kau ]
Strahlender Himmel, Sonne, du Versengende - mein Herr, mein Herrscher, mein Vater und
[ meine Mutter ]

Das parallele Lexempaar Neno Pinat, Neon Aklahat oder alternativ Neon Apinat, Neon Aklahat bezeichnet den Uis Banam der Nope-Dynastie und ruft diesen als Zeugen für die Richtigkeit des im folgenden Text gesagten an. Uis Banam ist der Titel des höchsten politischen Regenten (usi) des feudalen Amanuban, der Herr von Banam (vgl. Neon Apinat, Neon Aklahat).
Banam oder Pah Banam / Nifu Banam (das Land Banam, der See Banam; die Heimat) im Titel des Uis Banam ist ein Name für die Landschaft Amanuban im Vokabular der Tonis-Dichtung.

2 Ta`ekum tatefat bi Maemletet Kua Mukem [ Bi Taek ]
Wir treffen uns, treffen zusammen in Mae und Nai Lete, in Kua Muke und [ Bi Taek ]

Mae, Nai Lete, Kua Muke und Bi Taek ist das Kuan Fatu repräsentierende Ortsnamenbündel der Viererallianz Ton, Finit, Babis und Sapai. Es handelt sich dabei um Orte, die bei der Migration und Landnahme für die ersten Siedler eine besondere rituelle Rolle spielten.

3 Mapepa masanu malikam [ maota ]
Besitzen Anfang, besitzen Ende, besitzen Stiel und [ besitzen Instinkt ]
4 Maut he unoina ain kim ubata [ ain kit ]
Möge ich euch berichten, möge ich es bewahren [ für euch ]
5 Neu afi tait un uaham bat [ unu ]
Von früher, nur von füher, über die Zeit [ die vergangene ]
6 Naiya Lamu Humone na`nun u`okam [ nabua ]
Die Herren des Waldes und der Savanne versammelten sich und sind [ zusammengekommen ]
7 Het mo`e kanaf Banamam mabonif [ Banam ]
Sie wollten den Namen Banam groß machen und den Ruf vergrößern [ von Banam ]
8 Henati ai pina nuam manu hana [ nua ]
Denn das Feuer hatte zwei Flammen und der Hahn hatte die Stimmen [ die beiden ]
9 Neno pinat neon aklahat - matua kaut mausi kaut maama kaum [ maena kau ]
Strahlender Himmel, Sonne, du Versengende - mein Herr, mein Herrscher, mein Vater und
[ meine Mutter ]

Die zwei parallelen Wortpaare, die den dritten Vers von Seos Dichtung bilden, sind wichtige Metaphern. Sie beziehen sich auf eins der prominenten Themen dieses Genres: auf die durch Migration, Wanderrouten und Besiedlung neuer Gebiete verbundene Namengruppen. Wichtigstes Anliegen dieser verwandtschaftlich verbundenen Gruppen ist ihre biologische und soziale Kontinuität, die nicht abreißen oder unterbrochen werden darf.
Das parallele Wortpaar mapepa und masanu bezieht sich auf die Flecharbeiten der Atoin Meto, eine Arbeit der Frauen und jungen Mädchen. Pep mese, pep nua und pep tenu bezeichnet das Flechtmuster, das in verschiedene Richtungen geflochten ein anderes Muster ergibt. Pepa meint das Voranschreiten eines Geflechts, das aus der Verbindung von mehreren sich kreuzenden Lontarblattstreifen entsteht. Ist das Geflecht fertiggestellt, schneiden die Frauen die übrig gebliebenen Spitzen der Lontarblattstreifen ab. Dieser Arbeitsvorgang wird sanu genannt. Sanu heißt auch der Abschluss jedes Geflechts oder die im Geflecht verbleibenden Endstücke des Lontarblattstreifens. Ein sinnverwandter Begriff lautet fukaf, der den durchtrennten oder undurchtrennten Fransenteil eines mau bezeichnet.
Likam ist der Stiel, der die Frucht mit der Pflanze oder dem Baum verbindet und malika bedeutet die entsprechende Verbindung; einen Stiel haben.
Otan ist die Denkfähigkeit und maota bedeutet über etwas (nach-)denken, sich Gedanken über etwas machen. Otan bezeichnet aber auch die Fähigkeit sich zu behaupten, Selbstschutzeigenschaften bestimmter Tiere oder Pflanzen, etwas Mimikri, die die Atoin Meto als eine dem Verstand gleichende Funktion auffassen. Nur wer diese Fähigkeit besitzt, überlebt, und überleben in diesem Sinne heißt Fortpflanzung.
Die rituelle Rede (tonis) der Atoin Meto verwendet insgesamt drei parallele Wortpaare, Metaphern aus Natur und Technologie entlehnt, die die Vorstellung einer in der Zeit andauernden Verbindung oder Bewegung symbolisieren: mapepa // masanu, malika // maota sowie maela // mamata.
Ela ist der glatte Teil eines Bambussegmentes, der sich zwischen zwei Internodien befindet. Die einzelnen Sprossabschnitte heißen bu`uf. An jedem bu`uf genannten Abschnitt befindet sich eine der matan, Auge, genannten Blattknospen, ein Wachstumspunkt. Das aus diesen drei Elementen bestehende Segment heißt in Amanuban mo`an. Gewöhnlich spricht man von mo`an mese oder ela mese. Das Verb maela bezieht sich dabei auf das Vorhandensein eines solchen Segments, auf die Wachstumsphase des Bambus.
Mamata, ein Auge, einen Wachstumspunkt besitzen, bezieht sich auf einen Ursprungsort, auf den Ort, von dem neues Leben ausgeht, sprosst wie die Knopse oder das Blatt aus den Internodien. Eine vergleichbare Beziehung besteht auch zwischen dem Paar un (Stamm) und tunan (Spitze) oder zwischen eno (Tor) und lanan (Weg), Metaphern, die in der rituellen Rede ebenfalls eine große Rolle spielen.
Das gemeinsame Element dieser parallelen Wortpaare ist das einer Bewegung in und durch die Zeit, die an einem Ausgangspunkt beginnt und deren Dynamik sich wachsend weiter fortsetzt, wie es auch die Lineages und Namengruppen der Atoin Meto seit jeher erfahren.

Die Planung kriegerischer Maßnahmen (Vers 10 – 25)

10 Es afi ta`nun u`okam [ tabua`ok ]
Sodass wir uns früher versammelt haben und [ zusammengekommen sind ]
11 Bi niuf ainaf Banam tais ainaf [ Banam ]
Bei der Mutter des Sees Banam, der Mutter des Meers [ von Banam ]
12 Nunu pupuf Banam lete pupuf [ Banam ]
Der Waringin-Spitze von Banam, der Lete-Spitze [ von Banam ]
13 Sona bnao ni faun na haekbonam [ nanibon ]
Der Sona Bnao mit den acht Pfosten stand dort und dort [ erhob er sich ]
14 Neno pinat neon aklahat - matua kaut mausi kaut maama kaum [ maena kau ]
Strahlender Himmel, Sonne, du Versengende - mein Herr, mein Herrscher, mein Vater und [ meine
Mutter ]

Nachdem Tubani Nope den autochthonen Abi Loemnanu aus dem westlichen Amanuban über den Noel Mina nach Kupang vertrieben hatte, wendete er sich nach Süden, wo Usi Kolo Banunaek in Nunkolo, Amanatun, herrschte. Der gewaltige Lopo, der Sona Bnao, den Nope zu diesem Zweck errichten ließ, symbolisierte den Anspruch und die Macht des fremden Usurpators, der vom Tafelberg Tunbesi aus, wo er Nai Nuban entmachtet hatte, allmahlich nach Westen und Süden vorstieß. Um das Dach dieses Lopos bis zur Spitze zu decken (penet; napene, von weither zu sehen), musste eine Kopfjagd durchgeführt werden. Die überstehenden Spitzen der Alang Alang-Bündel, der bu`it, mit denen die Dächer der indigenen Gebäude in Amanuban bis heute gedeckt werden, wurde immer zuletzt, und in Verbindung mir einem speziellen Ritual (tef ume), gebunden. Dieser bu`it (wie der Haarknoten, den die Männer einst trugen) genannte Teil des Dachs erforderte einst ein spezielles Ritual, das tef pene, Schließen des Bu`it. Um dieses Ritual durchführen zu können, organisierte Nope das Kopfjagdunternehmen gegen Banunaek. Die erbeuteten Kopftrophäen, die Ernte des Krieges (makenat in nesan), wurden dann, wie die Erstlinge der Ernte, zuerst im Sonaf Nopes präsentiert und anschließend an der Basis des Sona bnao deponiert. Auch der einfache Meo bewahrte die von ihm geernteten Köpfe, an seinem Wohnort, wo er sie gemeinsam mit seiner Le`u Musu, seiner Kriegsmagie, in der Spitze seines Lopos aufbewahrte.

Der fertiggestellte Lopo Bnao, wie er auch genannt wird, gilt als integrierendes Symbol der Einheit und Größe Banams. In den Tagen, als dieser Lopo errichtet wurde, so geht die Sage, war Banam und damit Nope, noch nicht zu seiner späteren Größe und Bedeutung gewachsen. Aus diesem Grund durfte der Bau dieses Lopos erst beendet werden, wenn Nope Banam unter seiner Herrschaft geeint hatte. Dazu bedurfte es der Unterwerfung Amanatuns und der Korrektur regionaler Grenzen nach Nopes Vorstellungen. Als Zeichen seines Sieges, und der Einigung Banams, mussten die Schädeltrophäen aus dem Krieg gegen Banaunaek, am Lopo Bnao deponiert werden. Erst mit dieser rituellen Niederlegung war der Lopo Bnao eingeweiht, und konnte der repräsentativen Funktion für die Einheit Banams dienen.

Einen Lopo mit acht Pfosten (ni) gibt es heute nicht mehr. Ob es je einen gegeben hat, weiß niemand genau, doch betrachtet man die vierpfostigen, antiken Lopos in den Höfen des Amanuban-Adels, von denen es noch einige gibt, so scheint seine einstige Existenz plausibel. Die Lopos, die gegenwärtig in Amanuban zu sehen sind, besitzen nur vier Pfosten.
In Oelolok (Insana) soll es einen Lopo mit zwölf Pfeilern geben, den ich aber nicht gesehen habe, und daher nicht weiß, ob er nicht ein rezentes Touristenspektakel ist. Man erzählt sich aber, dass er die zwölf Amaf naek, die großen Väter repräsentiert, politische Funktionsträger, die unter diesem Lopo ihre politischen Versammlungen abgehalten haben sollen. Wie dem auch sei, ein Lopo mit mehr als vier Pfosten ist auf jeden Fall eine Seltenheit. Der Lopo Bnao, der außerdem als Sonaf, Palast, bezeichnet wird, gehörte aber mit Sicherheit einem Adeligen, in diesem Fall dem Uis Banam. Ob die acht Pfosten ebenfalls politsche Funktionsträger oder Funktionen repräsentieren, bleibt unbeantwortet. Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Mythenabbrevation, die wir Pieter Middelkoop verdanken. In diesem Fragment ist von der ersten Besiedlung Amanubans durch Abi auf dem Hügel Afotin die Rede, der dort einen Lopo mit acht Pfosten errichtet. In diesem Licht betrachtet, kann Nopes Lopo mit acht Pfosten auch ein Symbol der Übernahme der Herrschaft von Abi Loemnanu im Westen Banams gelten, ein Symbol, dass Nopes Anspruch rechtmäßiger Herrscher zu sein legitimiert. Die Ruine eines Lopo mit acht Pfosten und riesigen Steinscheiben (papan) befindet sich angeblich auf dem Hügel Tunbes (Desa Pili, Ostamanuban).

Besondere Aufmerksamkeit verdient das Wort bnao, Schiff, im Namen von Nopes Lopo. Die Atoin Meto sind Bewohner des trockenen Landes (pah meto). Schiffe sind für sie jeher exotische Gefährte, die die meisten von ihnen nur aus Erzählungen kannten. Die wenigsten waren in einem der Häfen oder am Meer. Ein Schiff zu besteigen oder nur in einem See zu schwimmen ist für die Mehrzahl eine grauenerregende Zumutung.
Warum heißt dieser eine Lopo, der im Inneren Amanubans errichtet wird, dann aber Schiff-Sonaf? Es gibt in Ostamanuban einen außergewöhnlichen Felsen, der Faut Kopa, Felsen aus Kupang, genannt wird. Die benachbarten Tetun nennen denselben Felsen Fatu Ro, Stein-Schiff. Beide Ethnien erinnert dieser Felsen an ein Schiff und die Ähnlichkeit, die dieser Felsen mit einem Schiff hat, ist tatsächlich frappierend. Die Atoin Meto verbinden die Hafenstadt Kupang im Westen der Insel mit dem Meer, einem Hafen und den dort ankommenden Schiffen. Alles Eigenartige, Fremde und schwer zu erklärende kommt ohnehin aus Kupang (Kopan). Die Atoin Meto wussten also schon immer, dass Schiffe viereckig und nicht rund sind wie ihr Lopo. Dazu war die Insel des Sandelholzes wegen zu lange Zentrum des südasiatischen Überseehandels, Drehscheibe zwischen China, Indien und Arabien.
Ist der Sona bnao genannte Lopo etwa eine lang-rechteckige Konstruktion? Heißt dieses Gebäude nur deshalb Lopo, weil es auf Pfosten steht und den Männern als Treffpunkt für ihre Palaver dient, nicht wegen seiner Form? Vergleichbare Objekte aus Sumba oder Tanimbar lassen eine Vermutung für diesen eigenartigen Namen zu. Berücksichtigt man weiterhin, dass alle Atoin Meto-Herrscher aus Übersee kamen, insbesondere der für Amanuban so wichtige Nope, kann folgende Hypothese gelten: Der Lopo mit den acht Pfosten ist ein Privileg des Uis Banam und nur ihm steht das Recht zu, einen solchen zu errichten. Weder seine Amaf noch seine Meo, und schon gar nicht die nicht-adelige Bevölkerung, besaß je einen Lopo dieser Art. Ihnen steht nur der mit den vier Pfosten zu.
Als der angeblich über hundert Jahre in Neomuti aufgebahrte Tua Sonba`i 1950 begraben wurde, lag er immer noch in einem Baumsarg, der aus einem Stück gearbeitet war. Das ständig unter dem Sarg glimmende Feuer, das mit Sandelholz unterhalten wurde (se`i), hatte die sterblichen Reste des Sonba`i mumifiziert und ihn vor der Verwesung bewahrt. Dieser Baumsarg wurde ebenfalls Sona bnao genannt. Aufgebahrt war Tua Sonba`i unter seinem Lopo, der den Namen Lopo Bnao trug. Wieviele Pfosten dieser Lopo Bnao besaß, weiß ich nicht. Bemerkenswert ist auch, dass die erste katholische Kirche in Neomuti den Namen Sona Bnao für sich in Anspruch nahm. Solche Überlieferungen unterstreichen die historische Bedeutung des Sona oder Lopo Bnao im indigenen Denken Amanubans.

15 Okat Ni Koli, Ni Toli, Ni Amu, Ni Nope, Ni Nuban, Ni Toi bi niuf ainaf Banam tais ainaf
[ Banam ]

Schließlich stellten uns Ni Koli, Ni Toli, Ni Amu, Ni Nope, Ni Nuban, Ni Toi auf die Probe, die Mutter des Sees Banam, die Mutter des Meeres [ Banam ]

Die in Vers 15 aufgezählten Namen stellen eines der für die mündliche Dichtung Kuan Fatus charakteristischen Eigennamenbündel dar. Bei den Namen handelt es sich um die Amaf genannten politischen Funktionsträger, Vasallen der Nope-Dynastie, Krieger-Kopfjäger oder Helden historischer Texte, die zusammen mit den Meo Naek Banam die Expansionskriege Tubani Nopes führten.
Ni Koli, Ni Toli, Ni Amu, Ni Nope, Ni Nuban und Ni Toi verweisen auf die Nope-Isu-Allianz im Sonaf von Niki Niki, die dort die beratende Funktion von Experten in Regierungsgeschäften innehatten. Diese sechs Eigennamen sind sogeannnte Kan Akun, zeremoniell verliehene Ehrennamen: Koli ist Isu, Toli ist Nakamnanu, Amu und Nope repräsentieren Nope, Nuban und Toi ist Nubatonis. Andere Informanten rechnen diese Namen zu den Nai Humone`, den Herren der Savanne in Nord- und Zentralamanuban, im Gegensatz zu den Nai Lamu, den Herren des Waldes, in Südamanuban, zu denen auch die Kuan Fatu-Allianz gezählt wird. Die Angabe Toi für Nubatonis ist allerdings zweifelhaft. Andere Informanten nennen stattdessen Sae und Ba`ok in Babuin, zwei der Amaf der dortigen Nebenlinie der Nope-Dynastie. Geht man allerdings davon aus, dass die Angabe für Toi richtig ist, so stehen Amu und Nope möglicherweise für Nitbani im Neke-Sonaf der Nope-Dynastie. J.Ch. Sapay bezeichnet diese Funktionsträger als Exekutive des Nope-Sonaf, eines ehemaligen atupas im rituellen Zentrum der politischen Macht. Es erscheint aber zweifelhaft, ob Nope je die Funktion eines Atupas wahrnahm, wie ihn H.G. Schulte Nordholt für Insana beschrieben hat.
Das Verb amu, eingewickelt, und die Bedeutung des Namen Nope, als Wolke, die als Kan Akun für die Nope-Dynastie vermutet werden, gleichgültig ob Haupt- oder Nebenlinie, hängt möglicherweise mit der Geheimniskrämerei zusammen, die man in Amanuban um den Namen Nope betreibt.

16 Anlaikit man ea` kit henati me ma`uit nono manas [ bano ]
Wir wurden geprüft und auf die Probe gestellt, damit deutlich wurde, wessen Penis lang ist wie eine Schlingpflanze, wessen Hoden prall gefüllt sind mit [ Samen ]
17 He kalu kahat tan kenam ma`nukat tan otem [ na`nuka ]
Damit Verdruss bereitend geschossen und geschnitten werden konnte, [ Verdruss bereitend ]
18 Na neno i Kena Kaebuna Ita Labut`at, Tfuan, Tampani, Tefa, Tualaka, Ni Seo, Ni Manas, Ni Uki, Ni Abnao, Ni Li, Ni Klus, Ni Boi, Ni Banlopo, Ni Manu, Ni Leokoi, Ni Tefa, Ni Tualaka bi Kil`uam Nunkolot Otuam [ Buanao ]
Denn in diesen Tagen herrschten Kena Kaebuna, Ita Labuta, Tfuan, Tampani, Tefa, Tualaka, Ni Seo, Ni Manas, Ni Uki, Ni Bnao, Ni ­Li, Ni Klus, Ni Boi, Ni Banlopo, Ni Manu, Ni Loekoi, Ni Tefa, Ni Tualaka in Kili und Nunukolo, in Otu und [ Buanao ]

Eine Häufung von Eigen- und Ortsnamen wie in Vers 18 nenne ich Eigennamen- oder Ortsnamenbündel. Es ist nicht immer möglich jeden Namen zu interpretieren. Eigennamen beziehen sich auf eine Namengruppe (kanaf) oder Ehrennamen (kan akun), Ortsnamen auf Siedlungen oder auffällige Landmarken.
Das Ortsnamenbündel in Vers 18 bindet Banunaek und seine Vasallen an bestimmte rituell bedeutende Orte in Nunkolo, die mit der Migration einer Namengruppenallianz in diese Region zusammenhängen: Kili, Nunkolo und Otu, drei Orte im heutigen Nunkolo, repräsentieren die herrschende Banunaek-Dynastie. Gemeinsam mit Buanau liegen auch Sunu, Taneka, Sabun und Noe Nono im heutigen Südamanantun.
Kena ist der Akun-Name von Banunaek, Kaebuna der von Nenometan. Ita Labuta ist das Akun von Misa`, möglicherweise verbirgt sich aber noch eine andere Namengruppe hinter diesen beiden Namen, ganz sicher ist diese Zuordnung nicht. Wer Tfuan ist konnte mir niemand sagen. Tampani, Tefa, Tualaka und Seo sind allgemein bekannte Klannamen. Manas ist der Akun-Name von Leokoi, Uki ein weiterer Klanname. Wer Bnao, Li, Klus und Boi sind, weiß ich nicht. Banlopo ist ein Klanname, und Manu das Akun von Uki.
Kena und Kaebuna` sind semantisch komplex und möglicherweise Bestandteil ihrer Kriegsmagie (le`u musu). Kena bezeichnet das zielgenaue Schießen mit einem Gewehr. Kaebuna` heißen auch die in die Zwickel der Ikatmusterung gesetzten Buna`-Motive, weist aber auch auf ein Tabu hin, das die Verwendung Buna`-verzierter Kleidung betrifft.
Nunkolo in Südamanatun ist der Sitz Banunaeks und gehört zu einer der Regionen, für die ikatverzierte (futus) Textilien nicht charakteristisch sind. Nunkolo-Textilien besitzen in Kettentechnik (lotis) verzierte Seitenbahnen, die eine ehemals weiße, unverzierte oder lotisgestreifte Mittelbahn einschließen. Nunkolo-Textilien ähneln dem in Molo üblichen Textilstil und sind leicht mit diesem zu verwechseln. Dieser Sachverhalt thematisiert die gemeinsame Herkunft von Herrscherpersönlichkeiten wie Banunaek, Sonba`i und Liurai. Die Verwendung der weißen Farbe und die gemeinsame Verwendung der Lotis- und Buna`-Technik (Molo sotis; Belu fotis) weist ebenfalls in diese Richtung. Amanuban und Amanatun gelten traditionell als schwarze Ikatprovinzen und der Nunkolo-Stil bildet die Ausnahme, sodass mit fremder Einwanderung gerechnet werden muss. In Südbelu tragen Männer im Innern der Wohnung weiße, gänzlich unverzierte Textilien. Verzierte, schwarze Textilien sind nur in der Öffentlichkeit üblich.

19 Sunubam Tanekat Saubnam [ Noe Nono ]
In Sunu und Tanekat, in Sabun und [ Noe Nono ]

Das Ortsnamenbündel in Vers 19 lässt sich momentan nur teilweise entschlüsselt. Sunu und Sabun sind Siedlungen in Südamanatun, Noe Nono, ein sich vielfach windender (nono) Wasserlauf, liegt sehr wahrscheinlich im Süden Amanatuns. Die Lage von Taneka bleibt unklar.

20 Heliu Lototonat Ansam [ Noe Tais ]
In Heliu, Lotot, Anas und [ Noe Tais ]
21 Neno pinat neon aklahat - matua kaut mausi kaut maama kaum [ maena kau ]
Strahlender Himmel, Sonne, du Versengende - mein Herr, mein Herrscher, mein Vater und
[ meine Mutter ]

Anas ist der Name einer Landschaft in Nordamanatun, im Grenzgebiet der Atoin Meto und Tetun (Belu). Er ist auch die Bezeichung für eine ethnische Untergruppe der Atoin Meto. Anas wird häufig auch mit der Ortschaft Skinu identifiziert.
Die Orte oder Landmarken Heliu, Lototon sowie Noe Tais, ein weiterer Fluss, der wahrscheinlich eine Gebietsgrenze markiert, ließen sich nicht verifizieren.

22 Bolnam Sambetat Ansam Tibakit Lobsam Tibakit To`iam Kua Faut - neon apinat neon
[ aklahat ]

In Bonan und Sambet, in Anas und Tibaki, und auch in Lobas, Tibaki, Toi und Kua Faut - Himmel du Strahlender, Sonne, du [ Versengende ]

Bonan und Sambet (Südamanatun), Tibaki (Kamanasa, Nähe Betun, Malaka Barat), Lobus und Kua Faut (Toi Anas, Nordamanatun) sowie Toi sind Ortschaften in Nordamanatun.
Tubaki oder Tibaki war früher ein römisch-katholisches Zentrum mit einer der ältesten Kirchen dieser Region, deren Einfluss sich bis nach Anas hin erstreckte. An hohen christlichen Festtagen, wie Ostern und Weihnachten, pilgerten die Gläubigen aus Anas und anderen Teilen Nordamanatuns nach Tubaki. Heute ist die Kirche eine Ruine, und die in einer nahegelegenen Höhle am Berghang, in der sich früher eine Marienstatue befand, verlassen. Die Gemeinde hat im nahe gelegenen Betun eine neue Kirche errichtet.
Lilo, Tua Ton, Anas, Faut Fuaf, Bonan, Sambet, Toi und Kua Fatu Lobus lautet das vollständige Ortsnamenbündel, das Anas im nördlichen Amanatuns repräsentiert.

23 Henati enam mnasi amam mnasi Kena Kaebuna Itiam [ Labuta ]
Die Alte Mutter und der Alte Vater, Kena Kaebuna Ita [ Labuta ]
24 Nati niun oe hau kolnat nalalit nati nekun hun kol kunat [ nalali ]
Mussten das Regenwasser aus Baumhöhlen trinken, und das Stroh der Vogelnester essen [ mussten sie ]
25 Neon apinat neon [ aklahat ]
Himmel du Strahlender, Sonne du [ Versengende ]

Der in Vers 24 genannte kolo kunat ist das Material, aus dem Vögel ihre Nester bauen, eine Metapher, die großen Hunger thematisiert. Die Nahrung ist so knapp geworden, dass die Bewohner eines belagerten Gebietes ihre Siedlungen nicht mehr verlassen können. Sie sind gezwungen, den Inhalt ihrer Vogelkäfige, und zuletzt die Vögel zu essen. Metaphorisch zu verstehen ist auch das oe hau kolat, das Regenwasser, das sich in Höhlungen von Bäumen sammelt. Der spärliche Rest trinkbaren Wassers im besetzten Gebiet.
Beide Wendungen beziehen sich auf den Krieg, den Tubani Nope gegen Banunaek führt. Seinen Krieger-Kopfjägern befiehlt er, in diesem Krieg so vorzugehen, dass das Volk von Amanatun in so große Bedrängnis gerät, dass sie ihr Essen und ihr Tinken vom kolo kunat und aus den hau kolat nehmen müssen. Das heißt, sie essen das Gras der Vogelnester als einzig verbliebene Nahrung und trinken das brakige Wasser aus den Höhlungen von Bäumen. Sie können ihre Siedlung nicht verlassen, die vom Feind umzingelt ist, können weder Nahrung sammeln, noch Wasser holen.

Die Prüfung der Meo Banam (Vers 26 – 40)

26 Es na neno i sis lakit mak lakit nahaekbonam [ nanibon ]
In diesen Tagen wurde das Sisi Lakit und das Maka Lakit aufgestellt und es wurde ihnen [ zubereitet ]

Lakit in Vers 26 bedeutet großen Mut zeigen oder mutig sein und diesen in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Derjenige, der lakit zeigt, ist auch zuversichtlich, erfolgreich zu sein. Lakit motiviert, gibt einen Anreiz, den Stimulus zu einer Handlung. Der so Angesprochene fühlt sich in seinem Stolz, seiner Eitelkeit, gepackt, was seine Motivation anfeuert.
Das sisi maka ist ein Gericht, eigentlich ein Ritualessen, das anlässlich besonderer Festen oder Zeremonien zubereitet wird. Es besteht aus gekochtem oder geröstetem Fleisch (sisi) und gekochtem Reis (maka). Weitere Beilagen gehören nicht dazu. Besonders Gemüse und Mais, das Essen des Alltags ist in formellen Situation verpönt, und gilt als Affront oder wird als Zeichen von Armut gewertet. Besonders wichtig ist die Menge des konsumierten Fleisches. Einige Atoin Meto-Männer rühmten sich mir gegenüber, Fleischmengen zu verzehren, die bei uns für ganze Gesellschaften ausreichen würden. Das im Vers erwähnte sis lakit mak lakit ist ein Essen, das aus Fleisch und Reis besteht, und den Anforderungen formeller Situationen genügt.

Im Rahmen der Zeremonie, die im Vorfeld des Kopfjagdunternehmens gegen Banunaek im Sonaf in Niki Niki durchgeführt wurde, sollte bestimmt werden, wem von den anwesenden Meo Lamu Humone` (den Krieger-Kopfjägern des Waldes und der Savanne) Erfolg in dem bevorstehenden Krieg beschieden sein würde. Wer war mutig, kühn und verwegen genug, Banunaeks Meo anzugreifen, um als erster mit Schädeltrophäen nach Niki Niki zurückzukehren. Von den anwesenden Meo Lamu Humone` qualifizierten sich vier Meo in dieser Prüfung. Diese wurden durch den Uis Banam zu Oberbefehlshabern berufen, den Meo Naek Banam, und über alle anderen Krieger-Kopfjäger gesetzt.
Für diese Prüfung wurde im Sonaf in Niki Niki ein Büffel geschlachtet. Das geröstete Fleisch (sisi) dieses Büffels wurde in Form des männlichen Genitals zubereitet und serviert; der gekochte Reis (maka) analog zum Fleisch in der Form einer Vagina. Dieses Gericht legte man auf das Ende einer langen, hochgelegten Planke. Die bevorstehende Prüfung sollte den Meo küren, der die männlich-aggressive Potenz, die Qualifikation als männlichster Mann, aufweisen konnte. Jeder, der sich diesem Test aussetzte, musste mit auf dem Rücken gefesselten Händen über die schwankende Planke auf das Gericht zu tanzen. Gefordert wurde von ihm, tanzend, nur mit dem Mund, ohne die Hände zur Hilfe zu nehmen, von dem Gericht am Ende des Stegs zu essen.

Der Uis Banam, so wird berichtet, soll vor Beginn der Prüfung eine Ansprache gehalten haben: Wer von euch besitzt den Mut, auf diese Weise von den menschlichen Genitalien zu essen? Erst wen sich einige von euch qualifiziert haben, können wir gegen Banunaek ins Feld ziehen, uns die benötigten Kopftrophäen holen, um das Dach des Lopo Bnao zu binden.
Vier Meo bestanden diese Prüfung: Sole aus Kuan Fatu (Südamanuban, Lamu), Nome aus Hoi (Zentalamanuban, Humone`), Nabuasa `aus Lasi (Südamanuban Lamu) und Teflopo aus ? (Zentralamanuban, Humone`). Entsprechend der Reihenfolge, in der die vier Meo das Sis Lakit Mak Lakit aßen, legte der Uis Banam ihren Rang fest, die sich an der verwandtschaftlichen Geschwisterhierarchie orientierte. Als erster erreichte Sole das Gericht und er erhielt den zusätzlichen Titel eines Meo Nae (nae, ältester). Er wurde als älterer Bruder den übrigen Meo Naek, seinen jüngeren Brüdern, übergeordnet. Sole wurde durch seinen Sieg der erste und höchste Meo in Banam. Als zweiter erreichte Nabuasa`, als dritter Nome und als vierter Teflopo das Ziel. Alle drei unterstanden als Meo Kliko (kliko, jünger) Sole, dem Meo Nae. Die vom Uis Banam geforderte Probe, so erzählt Sapai, sollte beweisen, wer die Fähigkeiten besitzt, der zukünftig höchste der Krieger-Kopfjäger Amanubans zu sein, der Meo Nae der Meo Naek Banam, der höchste militärischer Rang.

27 Mak laibtat nahaekbonam [ nanibon ]
Wurde das Mak Lakit aufgestellt, wurde [ serviert ]
28 Puin ha ma nak [ ha ]
Für die vier Maiskolben und die Köpfe, [ die vier ]

Die vier Maiskolben, die vier Köpfe, sind die für die Prüfung bereitstehenden vier Meo: Sole und Nome, Nabuasa` und Teflopo.

29 Keos ha`am luil [ ha ]
Die vier Männlichen und die Langgehörnten [ die vier ]
30 Es i nahaekbonam [ nanibon ]
Dies war es, was aufgestellt wurde, was [ serviert wurde ]
31 Naeya es Ni Sole Le`u nahaekbonam [ nanibon ]
Der Älteste, nämlich Ni Sole Le`u, richtete sich auf und [ erhob sich ]

Das Adjektiv le`u hat die Funktion, die magische Kraft und gefährliche Potenz von Sole dramatisch zu steigern, vorab darauf hinzuweisen, wer als Sieger aus dem Ritual hervorgeht. Der Name des ersten Meo Nae, und Siegers der Prüfung, war Mnanu Sole, der zusammen mit seinem ältesten Sohn, Pilis Sole, seinem anah kanan, in den Krieg zog.

32 Meo kliko es Ni Kaba Nabuasa` nok in oil kinim [ in muin kini ]
Meo Kliko wurde Ni Kabas Nabuasa`, mit seinen jüngeren Brüdern und [ seinen Nachkommen ]

In einer Analyse über eine Klanmythe der Nabuasa`-Namengruppe in Lasi, Südamanuban, hat Andrew McWilliam (1989:113) eine kurze Genealogie, die er principal male line nannte, hinsichtlich einiger Nabuasa`-Ahnen veröffentlicht. In der dritten Generation, vom apical ancester aus gerechnet, erwähnt er einen gewissen Kabas Nabuasa`. Der nächste in der Linie ist Antoin Nabuasa`, sein Sohn. Doch Antoin Nabuasa` ist die einzige namentlich erwähnte Person in der von McWilliam bearbeiteten Klanmythe. An einer anderen Stelle in seiner Untersuchung (1989:77) findet sich der Hinweis, dass ein gewisser Antoin Nabuasa` in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Rolle in einem der Molo-Miomafo-Kriege gespielt hat, und dass er die Expansion der Nabuasa` von Lasi aus westwärts eingeleitet haben soll. An dieser Stelle findet sich auch die Angabe, dass Antoin Nabuasa` eine seventh generation ancestral figure ist. Setzt man voraus, dass die auf Seite 113 veröffentlichte Genealogie nur prinzipielle Gültigkeit beanspruchen kann, und dass Kabas Nabuasa` nur möglicherweise der leibliche Vater von Antoin Nabuasa` war, so lassen sich McWilliams Angaben relativ chronologisch doch so auffassen, dass Kabas Nabuasa` sehr wahrscheinlich Mitte des 18. Jahrhunderts beim Versuch der Meo Nae von Banam zu werden, gescheitert ist und dieses Privileg Mnanu Babis überlassen musste.
Entsprechend der Kenntnis von J.Ch. Sapay siedelte Kabas Nabuasa` während des hier berichteten Banunaek-Krieges bereits in Lasi (?). Ni Utan Nome siedelte damals in Linamnutu, Ni Suni Teflopo in Konbaki (Polen). Vor der Sis-Lakit-Mak-Lakit-Prüfung, so Sapay, habe es keine Differenzierung innerhalb des Meo-Standes gegeben. Trifft diese Vermutung zu, so verging zwischen den beiden ersten Expansionskriegen fast ein halbes Jahrhundert.

Sole, der die älteste Lineage der Namengruppe Babis repräsentiert, gehörte ursprünglich zu den Vasallen Abi Loemnanus und soll bis zu dessen Vertreibung aus Amanunban durch Tubani Nope mit diesem verwandtschaftlich verbunden gewesen sein. Abi soll einst in Ofu, wie auf dem Bia Moko Finit, sein Kind (gemeint ist Sole) verlassen haben. Da er auf diese Weise von seinen Eltern getrennt wurde, nannte man ihn fortan Sole (sole na`ko enaf amaf).Der Name Sole bedeutet, das säugende Jungtier von der Mutter trennen.
In Ofu war Sole bereits einer der Meo Abi Loemnanus. In dieser Zeit war Abi Herrscher im gesamten Süden und Westen des heutigen Amanubans. In Ofu herrschte eine Nebenlinie dieser Namengruppe. Bevor Nope den entscheidenden Krieg gegen Abi Loemnani in Pik Pe`es, Hane und Bia Moko führte, gelang es ihm die Abi-Linie in Ofu zu besiegen und zu vertreiben. Sole bleib zurück und wurde auf diese Weise Vasall der Nope-Dynastie (persönliche Mitteilung von Thimateus. Nakamnanu aus Nobi Nobi). Als Ergebnis des Krieges gegen Abi Loemnanu wurde Sole selbständig und erhielt sein eigenes Territorium, nämlich Kuan Fatu.
Der Name Babis, so erzählt man sich, sei erst viel später, in einem Krieg gegen Sonba``i, entstanden, wobei es unklar ist, ob es sich um den Krieg handelt, von dem eine der Dichtungen der Kuan Fatu-Chronik erzählt, die die Namenänderung nicht erwähnt. Auch ist nicht bekannt, ob die Namengruppe Babis vorher Sole hieß. Ein Mitglied dieser Namengruppe erwies sich in diesem Krieg als großer Held, als Besitzer einer außergewöhnlich potenten Kriegsmagie. In den kriegerischen Auseinandersetzungen in Molo-Miomafo rieb er seinen Körper mit dieser Le`u Musu ein, sodass er für den Gegener unsichtbar wurde. Im Uab Meto heißt seinen Körper einreiben baib ao, ein Ausdruck von dem sich der Name Babis ableitet. Das finale -s im Namen Babis ist ein in Südamanuban üblicher, respektvoller Schmeichelsuffix, mit dem der so angeredete geehrt werden soll.
Erst in neuester Zeit wandelte sich der Name Sole zum Akun und der Name Babys, nun in veränderter Schreibweise, wurde zu einem eigenständigen Namen für die Lineage und die Namengruppe (kanan oder kanaf). Möglicherweise hängt die Veränderung auch damit zusammen, dass der überlieferte Name beziehungsweise Titel Sole Le`u im christlichen Umfeld nicht mehr angemessen ist.

33 Neon apinat neon [ aklahat ]
Himmel, du Strahlender, Sonne, du [ Versengende ]
34 Ni Suin Teflopo, Ni Ut Nome nahaekbonbam [ nanibon ]
Ni Suni Teflopo, Ni Utan Nome erhoben sich und [ richteten sich auf ]
35 On Sole, Nome, Nabuasa`, Teflopot onan tek sis laiktat es nane onah mak laiktate [ es nane ]
So waren es Sole, Nome, Nabuasa`, Teflopo und man nannte es das Sisi Lakit da, nannte es das Maka Lakit [ dort ]

Als der Uis Banam das Sis Lakit Mak Lakit anbot, soll er nicht den Wunsch nach vier Meo Naek Banam geäußert haben. Er äußerte lediglich seinen Wunsch, dass seine Meo Lamu Humone` ihre Qualifikation und Potenz bewiesen. Er soll weder eine Anzahl noch irgendeine Namengruppe bevorzugt haben. Doch letztlich gab es nur vier Meo, die den Mut besaßen, sich der Prüfung zu stellen. Diese Interpretation widerspricht aber den Kenntnisse über die vorindonesische politische Organisation der Atoin Meto, die auf einer 4+1-Struktur beruht - vier periphere (exekutive) und eine zentrale (rituelle) Funktion.
Die neu ernannten vier Meo Naek Banam unterstanden unmittelbar dem Uis Banam. Ihr Amt bestand darin, ihm für die Kriegsführung und Verteidigung zur Verfügung zu stehen, ihm als Befehlsempfänger zu dienen. Sie sind seine eigenen vier Krieger-Kopfjäger, eine Special Force, die von ihm mit der Durchführung aller kriegerischen Auseinandersetzungen beauftragt wurde, und die ihm für die Erledigung dieser Aufträge unmittelbar verantwortlich war. Die untergeordneten, kleineren Meo, die sogenannten Meo Asu (asu, Hund), unterstanden den vier Meo Naek, denen alle Aufgaben der Planung, Organisation und Durchführung von Kriegen, also auch die der Mobilmachung der Meo Asu oblag. Die Hierachie des Heeres im feudalen Banam muss so ausgesehen haben: An der Spitze stand der Uis Banam mit absoluter Machtfülle. Ihm folgen seine vier Meo Naek Banam mit dem Meo Nae als Oberbefehlshaber des Heeres, dem die Meo Kliko bei- und sozial untergeordnet waren. Das stehende Heer bildeten die Meo Asu, zu denen prinzipiell jeder erwachsene Mann gehören konnte.

Die soziale, geschwisterlich organisierte Hierarchie zwischen den Meo Naek Banam hing von dem Ergebnis der Sis-Lakit-Mak-Lakit-Prüfung ab. Nur wer zuerst gegessen hat, der Mutigste und Verwegenste war, konnte der Ältere sein, da nur er über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügte, das heißt, für Verantwortung und Schutz für andere übernehmen konnte. Dieselbe Aufgabe übernimmt der älteste Bruder (tata) in der Familie für seiine jüngeren Geschwister. Der Meo Nae ist die oberste Autorität innerhalb dieser Vierer-Gruppe - er ist zum Führer berufen, was er auch im Banunaek-Feldzug bewies.
Die Reihenfolge der vier Meo Naek Banam in den Versen und im Verlauf der Sis-Lakit-Mak-Lakit-Prüfung hängt damit zusammen, dass Sole und Nome, anders als Nabuasa` und Teflopo, ehemalige Gefolgsleute von Abi Loemnanu und seit jeher im Lamu zu Hause sind - Sole in Kuan Fatu und Nome in ?; Nome, so J.Ch. Sapay, ist erst später nach Hoi gegangen. Sie stammen von der gleichen Wurzel ab. Nabuasa` und Teflopo waren schon immer Meo Humone` und Nope-Vasallen. Erst nach dem Feldzug gegen Banunaek wurden Sole und Nabuasa` in Südamanuban als Wächter gegen die Bedrohungen aus Kupang eingesetzt, von jenseits des Noel Mina. Nome und Teflopo schützten die Grenze in Norden, nach Molo und Miomafo, das heißt gegen den Sonba`i und die schwarzen Portugiesen (kaes metan).

36 Lekom nalalim okem [ nalail ]
Danach war es beendet, war es vollendet und [vorbei ]
37 Nabia sinim natalab nok in oil ninim in muin kinit in feot kenum [ in nae kenu ]
Befreundet wurden sie und vereint mit ihren jüngeren Brüdern und Nachfolgern, mit ihren Schwestern [ den älteren ]
38 Es Kuna, Saefatu, Banu`am [ Tasesab ]
Nämlich mit Kuna, Saefatu, Banu und [ Tasesab ]
39 Es iyam onan fonan sin suni`am on nalain sin [ kenat ]
So wurden ihre Schwerter geschärft und geladen wurden ihre [ Gewehre ]
40 Neon apinat neon [ aklahat ]
Himmel, du Strahlender, Sonne, du [ Versengende ]

Vers 38 nennt weitere poltische Funktionsträger, wobei es sich wahrcheinlich um Meo Feto handelt, die dem Meo Mone Ni Sole zur Seite stehen. Ihre Namen sind territorial ambivalent, stammen zum Teil aus Molo (Kuna), teilweise aus Amanuban (Saefetu, Ofu und Oe Le`u). Wer Banu und Tasesab sind, weiß ich momentan nicht.

41 Okatan laik sin man ea` sin na`an fenam nateka sinim natola sin he ai` kahtan kenam na`nuk atan otem [ na`nuka ]
Erst nachdem sie auf die Probe gestellt waren, geprüft waren, erhoben sie sich, versammelten sich und erschossen Verdruss verbreitend und köpften [Leid bringend ]
42 Neon apinat neon [ aklahat ]
Himmel, du Strahlender, Sonne, du [ Versengende ]

Für den Banunaek-Feldzug hatte der Uis Banam Kugeln und Schießpulver bevorratet, das er dann bei Kriegsbeginn an seine Meo austeilte. Diese Munition stammte wahrscheinlich aus seinem Handelsprivileg mit Niederländern oder Portugiesen.
Es war Brauch, dass der Uis Banam die Flinten seiner Meo selbst lud, sie mit Munition versorgte, da er es war, der sie forderte, für ihn zu kämpfen. Entschied sich ein Meo auf eigene Rechnung, in eigenem Interesse zu einem Feldzug, einer Kopfjagd, war er auch allein für diese Dinge verantwortlich, musste Waffen und Munition selbst beschaffen.
Die bevorzugten Waffen waren Schwert (suni) und Vorderlader (kenat). Ein suni nak nitit) ist ein Schwert, dessen Griff (nakan) silberbeschlagen war (niti, Silber). Ein niti ist eigentlich ein silberner Armreif (auch nit noni), niti kann aber auch auf andere Materialien hinweisen: nit molo, ein Messingreif, nit mnutu, ein Goldreif.
Der in den Dichtungen häufig erwähnte ken net besit bezeichnet den eisernen Ladestock (nete, eigentlich Brücke). Kimme, und Korn heißen aber auch ken net besit und so muss, trotz der Beteuerung meines Informanten, gefragt werden, ob hier wirklich der Ladestock oder das Zielen mit dem Gewehr gemeint ist. Besonders, da der Ladestock auch baket heißt. Auch der Begriff nete scheint mir eher auf Kimme und Korn hin zu deuten.

43 Enam mnasi am [ mnasi ]
Für die alte Mutter und für den Vater, den [ alten ]
44 Bi Uki po`nesam Tefu [ po`nes ]
In seinem Bananengarten und in seinem Zuckerrohr [ Garten ]
45 Ki baf esam [ koe bako es ]
Ein Schrei und [ ein Freudenjubel ]
46 Es i neon apinat neon [ aklahat ]
So war es - Himmel, du Strahlender, Sonne, du [ Versengende ]

Die beiden Begriffe koe bako und baf in Vers 45 sind der Bonet-Terminologie entlehnt. Bako bezeichnet den Moment, in dem eine Gruppe der Tanzenden einen ne (Pantunvers) aufnimmt und diesen in monotonem Singsang beantwortet. Koe bako nennt man die Solo-Interpretation dieses Spruchs, während de rbaf den im Chor vorgetragenden Refrain bezeichnet. Der Vortrag solcher spontanen Reime gehört in den Kontext derjenigen Rituale, mit denen Feldfrüchte und Kopfjagdtrophäen dem Uis Banam in seinem Sonaf dargebracht werden, beides die Produkte einer Ernte. Der baf genannte formalisierte Jubel gliedert sich in zwei Teile, in einen verbalen Sprechgesang sakan und in den lautmalenden Teil baf.

Soles Kopfjagd und seine Berufung zum obersten Heerführer (Vers 47-72)

47 Ni Mnaun Sole na`an telim nahunut tan naom [ nahun ]
Ni Mnanu Sole betrat zuerst den Weg und er machte sich auf den Weg [ als erster ]
48 Nok in olin in munin Ni Pil Sole na`an telim natuin natan naom [ natuin ]
Zusammen mit Ni Pilis Sole, seinem jüngeren Bruder, seinem Nachfolger, der ihm auf seinem Weg begleitete und [ der ihm folgte ]
49 Na`an oetnanam man ken nan atoin puen nua`am manak [ nua ]
Und sogleich köpften sie ihn und erschossen sie ihn, den Mann, die zwei Maiskolben und die Köpfe [ die
zwei ]
50 Tef Tualaka ma Neon [ Makatal ]
Tef Tualaka oder Neno [ Makatal ]
51 Neon apinat neon [ aklahat ]
Himmel, du Strahlender, Sonne, du [ Versengende ]

Die Verse 49 und 50 widersprechen sich auf den ersten Blick in ihrer Aussage. Sapay spricht von einem Mann (atoni) und gleich darauf von zwei Maiskolben und zwei Köpfen (pune nua nakan nua). Im nächsten Vers nennt er zwei Namen. Solche Kompositionsfehler sind können vorkommen. Sie sind dem Tempo der Rede geschuldet, und einma geäußert, nicht korrigierbar. Ich habe versäumt zu klären, ob es sich nun um einen oder um zwei Männer handelt, die geköpft wurden, gehe aber davon aus, dass es zwei waren, weil auch zwei Sole-Kopfjäger unterwegs waren. Im ungünstigsten Fall sind Tef Tualaka und Neno Makatal ein und die selbe Person: Kanaf- und Akun-Name, wovon ich aber momentan nicht ausgehe (vgl.a. Vers 61).
Tefa Tualaka und Neno Makatal waren die beiden ersten Opfer der Kopfjagd und ihre Köpfe stehen pars pro toto für all die anderen Trophäen aus dem Banunaek-Krieg, die später am Sona Bnao deponiert wurden. Ob es sich bei ihnen um besondere Männer oder Mitglieder bestimmter Namengruppen gehandelt hat, lasse ich fürs erste offen. Zufällig werden die Namen dieser beiden Männer bestimmt nicht überliefert, vor allem, da der zweite, Neno Makatal, eigentlich Neno Tafuli heißt. Die Orte, an denen die Kopfjagd durchgeführt wurde, liegen alle im Umkreis von Oinlasi in Amanuatun: Nono und Ki (wobei Ki als Ortsname zweifelhaft ist), Oe Kiu und Oe Masi, Mnela Anen und der Hügel Hu`e in der Nähe von Mnela Anen.
Nachdem Mnanu Sole Tefa Tualaka bei Noe Lela erschlagen und seinen Kopf erbeutet hatte, trennten sich Mnanu und Pilis Sole auf dem Rückweg von Oinlasi zum Sonaf nach Niki Niki. Pilis Sole zog weiter nach Norden, entlang der Grenze Amanatuns, bis hinauf nach Mnela Anen, wo er selbst einen Kopf erbeutete. Die erwähnten Ortsnamen der einzelnen Weiler beschreiben den Beutezug von Pilis Sole nach Mnela Anen, wo er schließlich am Hügel Hu`e auf Neno Tafuli stieß und diesen enthauptete.
J.Ch. Sapay bezeichnet Neon Tafuli als großen Meo (meo naek) von Banunaek. Ich konnte allerdings nicht klären, ob er damit einen Titel meinte oder nur den Sachverhalt, dass Tafuli ein bedeutender Meo war. Eigenartig ist auch, dass die Namengruppe Tafuli im Allgemeinen mit Anas in Verbindung gebracht wird, die nur bedingt Beziehungen ins südliche Amanatun (Oinlasi und Nunkolo) unterhält. In Anas erzählte man mir, dass Tafuli kein Banunaek-Vasall gewesen ist. Er war vielmehr ein Lehnsmann eines anderen frühgeschichtlichen Usif, nämlich von Tkesnai. Beiläufig sprach auch Sapay an anderer Stelle von Tafuli als in usife Nesnai, sein Usif ist Nesnai (vgl. Nesnai-Tafuli-Interviews). Weiter erzählt er, dass Nesnai und Banunaek die gleiche Beziehung unterhielten wie Nakamnanu und Nope (vgl. Interview mit Timateus Nakamnanu).
Jedenfalls sind das Hauptsiedlungsgebiet der Tafuli-Namengruppe bis heute die Weiler (kuan) Oe Uis Neno im heutigen Teluk (Ostamanuban) sowie weiter östlich Nasi, Lilo und Putain. Oe Uis Neno ist eine wichtige Wasserstelle an der Straße, die von Osten her nach Amanuban hineinführt. Diese Straße stellt eins der Tore (eno), und zwar das östliche, nach Banam dar. Es handelt sich bei diesem Tor um eine wichtige, strategisch-geopolitische Region, die durch einen Wachposten, den Meo apao eno neonsaet (Leon Banusu) gesichert wurde. In Anas, im heutigen Ostamanatun, damals Banunaeks Reich, gab es eine weitere Festun , dessen Wächter Tafuli hieß. Die Tötung des Neno Tafuli durch Sole muss deshalb als eine militärische Aktion gegen dieses strategisch wichtige Tor an der ehemaligen Grenze zwischen Amanuban und Amanatun gewertet werden.

Das zweite Opfer, das Soles jüngerer Bruder und designierter Nachfolger Pilis enthauptete, war Neno Tafuli alias Neno Makatal. Als Pilis Sole den Hügel Hu`e erreichte, sah er von dessen Spitze unten im Tal (bei Mnela Anen) ein großes Feuer brennen. Dort rösteten Neno Tafuli und seine Amaf das Fleisch in Banam gestohlener Büffel. Wahrscheinlich sind die Anas-Leute durch die Eno Neonsaet in Banam eingefallen und haben den dort lebenden Bauern ihr Vieh gestohlen. Für Meo in Fehde oder Krieg war das die übliche Praxis der Ernährung auf einem Feldzug. Es vergingen oft Wochen, bis die Meo erfolgreich waren und einen Kopf erbeuteten. In der Zwischenzeit rekurrierten sie ihre Nahrung von der ansässigen Bevölkerung. Sich auf eine Kopfjagd zu begeben und ohne Schädeltrophäe zurückzukommen, galt als Schande für einen Mann´, und so wurde das Unternehmen meist fortgesetzt, bis sich der Erfolg einstellte. Die erbeutete Kopftrophäe wurde atoin fui in boton genannt, des wilden Mannes Fontanelle (boton). Metaphorisch umschrieben wird die Enthauptung des Opfers einer Kopfjagd als bokan humusu kaes sufan, das Ausreißen der fremden Alang Alang-Blüte (bok ausreißen; humusu, Alang Alang; sufan, Büte). Kürzer gefasst sagt man auch humusu in sufan.
An anderer Stelle heißt es, dass Neno Tafuli den Geruch des sich anschleichenden Pilis Sole riechen konnte. Diese Fähigkeit gilt als außergewöhnlich und weist auf ein mehr an etwas (nesi) hin, das diese Menschen über dass allgemein Menschliche hinaushebt. Im Uab Meto sind nesi und seine Derivate Begriffe für diese Fähigkeit, die auch den Erwerb von le`u und tonis betreffen. Auch der Name Nesnai verwendet das Adjektiv nesi in diesem Sinne. Neno Tafuli besaß also eine Fähigkeit, die ihn zu einem besonderen Protagonisten, einen geeigneten Wächter in prekärer Situation macht: Er konnte die Feinde schon der Ferne riechen, spürte ihre Anwesenheit, bevor sie zu sehen waren. Darüber hinaus wusste er auch, wer diesen Geruch ausströmte. Er besaß so etwas wie das zweite Gesicht. In der Überlieferung Der Abi Loemnanu-Krieg besitzt Nope Sanak diese Fähigkeit.
Die Feinde (musu) auf der anderen Seite der Eno Neonsaet waren die atoni fui, die wilden, ungezähmten unzivilisierten Männer (atoni, Mann; fui, wild; kaun fui sind die wilden Tiere im Busch; amu, zahm, domestiziert). In der rituellen Rede wird meist das parallele Paar belu fui / kase fui, wilder Freund / wilder Fremder, verwendet. Dieser wilde Feind war der außerhalb des eigenen Territoriums, außerhalb bestimmter sozio-politischer Beziehungen, stehende Gegner, der auch durch Fehde und Krieg nicht endgültig befriedet werden konnte. Er stellte deshalb eine potentielle Gefahr für die Gemeinschaft dar. Dagegen ist der zahme Feind (belu amu) der ehemals verfeindete, inzwischen verbündete wilde Feind, der nach der Eroberung als Nachbar im eigenen Territorium siedelt.

52 Poh nek sin [ ma na` ]
Sie trugen sie in den geschlossenen Händen und [ hielten sie fest ]
53 Es Hukele oka la sikoli sai nu`ut [ nahaekbonam ]
Sie sangen fröhlich und stimmten einen Freudenjubel an, und errichten ihn [ dauerhaft ]

hukele ist ein langgezogener Ruf oder Singsang, bei dem sich die Stimme immer höherschraubt, und dadurch immer lauter wird, sodass sie über eine weite Entfernung gut zu hören ist. Dieses hukele ist eine spezielle Form, ein Lied zu beginnen, oder aber die koe bako oder baf genannten bonet-Rezitationen einzuleiten (für sikoli sai nu`ut siehe anderswo).
Nahaekbon oder nahake bedeuten stehen oder aufrichten, errichten; namnibon bedeutet dauerhaft, beständig. In der Verbindung mit namnibon verweist der Begriff nahaekbon auch auf die Beständigkeit des Errichteten.

57 Neno i Ni Sole na`an bonum in fanu in ne nao nok sun senu ma esali ebem sun ai laku`am
[ ao me ]

Heute hat Ni Sole seinen Schwur erfüllt und seinen Spruch bestätigt, mit seinem Schwert und seinem aesali ebe ma sun ai laku und [ roten Körper ]
58 Es i on nabak sinim namnoa sinit onan fun sinim [ non sin ]
Sie raubten und plünderten, kreisten sie ein und [ umzingelten sie ]
59 Onan fun koit sinim man non [ koit sin ]
Von hinten kommend kreisten sie sie ein und [ umzingelten sie ]
60 On asut na`elen kunum natelhain kunut fafit na`elen kunum [ natelhain kun ]
Wie Hunde, die überall herüberlaufen, alles umstoßen, wie die Schweine, die kein Benehmen kennen und
[ alles umstoßen ]
61 Na'an poh nekim man nanek puin nua`am manak [ nua ]
Umfassten sie mit ihren geschlossenen Händen, hielten sie fest und brachten sie herbei, die zwei Maiskolben und die Köpfe [ die beiden ]
62 Tipu`on fain neman li`on [ fain nem ]
Kehrten zurück, kamen zurück, wendeten und [ kamen wieder ]
63 Nem natnan okam [ nakesi`ok ]
Kamen gut voran und [ kamen immer näher ]
64 Neu sonaf in nanan neu pano [ in nanan ]
In das Haus des Herrschers hinein, in seinen Palast [ herein ]
65 Niuf ainaf Banam tais ainaf [ Banam ]
Mutter des Sees Banam, Mutter des Meeres [ Banam ]
66 Nunu pupuf Banam lete pupuf [ Banam ]
Waringin-Spitze Banam, Lete-Spitze [ Banam ]
67 On naba`at es na onan koebakot [ es na ]
So wie ein Ruf, ein Freudenjubel [ wie dieser ]
68 Neon apinat neon [ aklahat ]
Himmel, du Strahlender, Sonne, du [ Versengende ]
69 Lekom nalalim oke [ nalail ]
Dann war es beendet, war vollendet und war [ vorbei ]
70 Es iyam hen tipu`okan fain neman li`ok [ fain nem ]
Sie wendeten und kehrten zurück und [ kamen wieder ]
71 Pel nalali man bu`i [ nalail ]
Deckten das Dach fertig und banden den Knoten [ zu Ende ]
72 Tipu`ok fainem man li`ok [ fain nem ]
Wendeten, kehrten zurück und [ kamen wieder ]

Insignien und Territorien (Vers 73 - 110)

73 Hit tuak hit usik hit enkam [ hit amak ]
Unser Herr, unser Herrscher, unsere Mutter und [ unser Vater ]
74 Nabela in neknam in tainat nabela in nopnam [ in nanan ]
Verkündete seine Gedanken und seinen festen Willen, äußerte seine Gedanken und [ sein Innerstes ]
75 Naitnan pen-pene makanam maboniat bikasa makanam [ maboni ]
Nahm die Fahne mit dem Namen und dem Ruf, nahm das Pferd mit dem Namen und [ dem Ruf ]
76 Naitnan penpen me am bikaes [ me ]
Nahm rote Fahne und den Hengst den [ roten ]
77 Napohtam [ nana`at ]
Umfasste beides mit geschlossenen Händen und [ hielt es fest ]
78 Neu Ni Mnaun Sole es i han poh neki man na` [ neki ]
Übergab es Ni Mnanu Sole, damit er es mit beiden Händen umfasste, es anahm, es besitzt und
[ mitnimmt ]
79 Henati natikam nasap nao Benam Humonet Lulfam [ Batun ]
Damit er ausweitet und ausdehnt Bena und Un Mone, Luluf und [ Batnunu ]
80 Es i - neon apinat neon [ aklahat ]
So ist es - Himmel, du Strahlender, Sonne, du [ Versengende ]
81 Nati pah Nenu Banamam Bunuam [ Bi Ten ]
Möge das Land Nenu, Banam und Bunu und [ Bi Teno ]
82 Nati kaisa ne`uon man ukuon maut he nenuonam [ nakonbon ]
Weit und nicht eingeengt sein, möge es groß sein und [ ausgedehnt ]
83 Hit tuak hit usik hit enkam [ hit amak ]
Unser Herr, unser Herrscher, unsere Mutter und [ unser Vater ]
84 Nati bukae sis fafit nalalim bukae mak anet [ nalali ]
Möge er für immer Schweinefleisch und Trockenreis essen [ bis zuletzt ]
85 Neon apinat neon [ aklahat ]
Himmel, du Strahlender, Sonne, du [ Versengende ]
86 Naitnan penpen muti`am bikaes moen abu napohta lek-lekom nana`ta [ lek-lekom ]
Er nahm die weiße Fahne und den grauen Hengst, umschloss beides gut in seinen Händen, hielt beides fest
[ besonders gut ]
87 Neu Ni Kaba Nabuasa` neon apinat neon [ aklahat ]
Und übergab beides an Ni Kabas Nabuasa` - neon apinat neon [ aklahat ]
88a Neki ma na` [ neki ]
Der beides annahm, es zu besitzen und [ zu bewahren ]
89 Nait natikam nasap nao nak Kiuk Enum Ponainenut Buninum Faut [ Mnanu ]
Möge er so ausdehnen und vergrößeren Kiuk Enu und Ponai Nenu, Buniun und Faut [ Mnanu ]
90 Es iyam es aenet on iyam manaonat [ on i ]
So lauten meine Worte und ereignet hat es sich [ auf diese Weise ]
91 Okat bo`an lek-lekom mabait sin [ lek-leok ]
Anschließend teilte er es gut auf für sie, und er teilte es ihnen zu, [ besonders gut ]
92 Las Enuat Lasa Nu`ut napohot sinim [ nana`at sin ]
Las Enu und Lasa Nu`ut halten sie in ihrem geschlossenen Händen und [ halten sie fest ]
93 Hen pohon okem man na`an [ oke ]
Damit sie alles mit beiden Händen umfasssen und es festhalten [ alles ]
94 Pusfa tlesbat napohot naim sinim nana`at [ nain sin ]
Die Pferde halten sie in ihren geschlossenen Händen, halten alles und halten es fest [ das alles ]

Pusuf ist der respektvolle Klassifikator für den Viehbesitz eines Fürsten wie Büffel, Rinder, Pferde etc. Tlesef ist das entsprechende Parallelwort der rituellen Rede, vielleicht tlese, gemeinsam, alle zusammen.

95 Es Las Hu`e Las Ayo meo kliko onan pohom [ na` ]
Nämlich Las Hu`e und Las Ayo hält der Meo Kliko in beiden Händen und [ hält es fest ]
96 Es it pan kailsam luke sepet ona pohta lek-lekom nana`ta [ lek-leok ]
Auch die durchbohrte Nasenscheidewand und das eingeschnittene Ohr bewahrt er gut in beiden Händen und besitzt es [ gut ]

Luke sepe ist ein geteiltes Ohr wie es Tiere als Besitzkennung erhalten. Sepe sind zerkleinerte Stücke Bambus. Sollte ein ungezeichnetes Ohr gemeint sein, müsste es luke teme oder luke mnanu heißen (teme, ganz, unbeschädigt; ein luke teme bezeichnet ein Tier ohne hetis-Markierung, besonders die wilden Tiere des Waldes wie bi`a fui oder faif fui. Die katholische Liturgie verwendet den Terminus ao teme, jungfräulich, die Jungfrau mit dem unberührten Körper für Maria. Pan kalis spielt auf eine Durchbohrung der Nasenscheidewand des Büffels an. Als kalis bezeichnet man auch die Würmer oder Maden, die sich in der Wunde dieser Durchbohrung festsetzen.

97 Pan kailsam luke heti maut hena pohot lek-lekom nana`at [ lek-leok ]
Möge er die durchbohrte Nasenscheidewand und das eingeschnittene Ohr gut in den Händen halten und es festhalten [ besonders gut ]
98 Nok bikaes moen abum penpen [ muti ]
Mit dem grauen Hengst und der Fahne der [ weißen ]
99 He Ni Kaba Nabuasa` nat ian poh sin okem ma na` [ oke ]
Damit Ni Kabas Nabuasa` das alles in den Händen halten kann und es festhält [ das alles ]
100 Natikan nao Kiuk Enum Ponainenut Buninum Faut [ Mnanu ]
Er das Land ausdehnt und bis nach Kiuk Enu und Ponai Nenu geht, bis nach Boniun und Faut [ Mnanu ]
101 Neu es iyat Luke Sapem Nas Banot napohta lek-lekom nana`ta [ lek-leok ]
Und auch in Luke Sap Ema und Nas Bano, damit er beides gut mit geschlossenen Händen umfassen kann und es festhält [ besonders gut ]
102 Neu Ni Manun Babis nok penpen me`am bikaes [ me` ]
Für Ni Mnanu Babis die rote Fahne und den Hengst den [ roten ]
103 He natika nao Benam Humonet Lulfam [ Batun ]
Damit er das Land ausweitet und bis nach Bena und Ul Mone geht, nach Luluf und [ Batnunu ]
104 Okat naitnan puin nua`am manak [ nua ]
Schließlich hob er auch sie in ihren Rang, die zwei Maiskolben und die Köpfe die [ zwei ]
105 Ni Ut Nome Ni Suin Teflopo napohtan tenim nana`at [ ten ]
Ni Utan Nome und Ni Suni Teflopo, damit auch sie in den geschlossenen Händen halten und festhalten [ für immer ]
106 Penpen muti nua sinim bikaes moen abu [ nua sin ]
Die weiße Fahne nahmen sie beide und den grauen Hengst erhielten [ sie beide ]
107 He natikan bi sin paham [ sin nifu ]
Um ihr Land auszudehnen und [ ihren See ]
108 Henait hit tuak hit usik hit enkam [ hit amak ]
Damit unser Herr, unser Herrscher, unsere Mutter und [ unser Vater ]
109 Bukae sis fafit nalalim bukae mak anet [ nalali ]
Sein Schweinefleisch aufessen und seinen Ladangreis [ aufessen kann ]
110 Es aenet on iyam manaonet [ on i ]
So hat es sich ereignet und zugetragen hat es sich [ so ]


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