Vorbemerkung
Die umgangssprachliche Erzählung über Nai Lobis Nope, dem Usif Bi Lamu, wurde in der Nacht des 13. Februars 1992 während des ersten Historiker-Seminars in Nai Lete, Kuan Fatu, von J.Ch. Sapay vorgetragen. Der Text folgt weitgehend der gleichnamigen Tonis-Dichtung. Beide Textsorten erzählen die gleiche Geschichte, weichen jedoch geringfügig voneinander ab. Die umgangssprachliche Erzählung dient in diesem Zusamenhang dem bessereren Verständnis der minimalistischen Versbildung.
Nai ist die respektvolle Anrede für Mitglieder der herrschenden Klasse, vergleichbar dem europäischen Sir für Ritter oder ähnliche Würdenträger der Aristokratie (vgl.a. Tetun rai, Erde). Im Gegensatz dazu werden Honoratioren mit dem Titel Ni angesprochen, der dem Eigennamen vorausgeht.
Lobis Nopes Ankunft im Lamu
Früher bildeten Ton und Finit, Babis und Sapai, mit dem Feto Nae eine Einheit, nämlich mit Tino und Finit, mit Toni und Boni. Gemeinsam sorgten die Feto Nae für die jährlichen Erntetribute (poni ma bo): für das mit Reis gefüllte Palmblattpäckchen (flol pis tele), das Schwein mit dem menschlichen Körper (faif ao atoni), für Gartenfrüchte im Überfluss (nensa ma pehe) sowie für Körbchen voll mit Betel (kabin ma mama). Die Areka- und Kokosnusssprösslinge, die kleine Luangbanane und das große Zuckerrohr, all dies trugen sie auf Kopf und Schulter in Nopes Palast nach Niki Niki. Mit diesen Gaben ernährten und fütterten sie unseren Herrn und unseren Herrscher, unsere Mutter und unseren Vater Ni Koli, Ni Toli, Ni Amu, Ni Nope, Ni Nuban und Ni Toi, in Klaban und Tain Lasi, Maunu und Niki Niki.